Selbstverständnis
Entstehung und Selbstverständnis
Eine Gruppe von ehemaligen Freiwilligen entschied sich im April 2020 dafür, die Balkanbrücke zu gründen und damit auch die Aktivitäten und Schwerpunkte der Seebrücke und weiterer Organisationen um Perspektiven zu ergänzen. Letztendlich haben wir die gleiche Vision: Wir wollen weg von der Europäischen Abschottungspolitik und hin zu Bewegungsfreiheit für alle Menschen!
Mittlerweile ist unsere Gruppe gewachsen und tut es noch immer. Wir treffen uns regelmäßig als gesamte Gruppe, haben eine Vielzahl an Arbeitsgruppen, knüpfen und verfestigen Kontakte in Südosteuropa und vernetzen uns auch im deutschsprachigen und europäischen Raum mit anderen Akteur*innen und Gruppen. Wir befinden uns dabei in einem andauernden Reflektionsprozess über unsere Perspektiven, Visionen und Ideen.
Unsere Gruppe steht und fällt mit den Menschen, die mitmachen. Unser Selbstverständnis kann demnach nur als Ausschnitt eines Prozesses verstanden werden, es verdeutlicht Diskussionen die wir führen, Diskurse in die wir uns einbringen, rote Linien die wir haben und Positionen für die wir einstehen.
Wir haben einen anti-neoliberalen, kapitalismuskritischen, antirassistischen, queer-feministischen und (klima)gerechtigkeits Anspruch. Wir verstehen uns als Teil einer größeren Bewegung, die sich für eine gesellschaftliche Umwälzung einsetzt.
Wir lehnen Faschismus, Rassismus, Sexismus, Antisemitismus, Queerfeindlichkeit, Islamfeindlichkeit, Ableismus, Klassendiskriminierung und jede weitere Form von Diskriminierung strikt ab. Wir agieren macht- und herrschaftskritisch und versuchen interne Hierarchien zu erkennen, bekämpfen und abzubauen (z.B. Wissens- und Entscheidungshierarchien). Wir arbeiten konsensorientiert.
Menschen sind für uns Subjekte und keine Objekte. Deswegen wollen wir uns solidarisch mit Betroffenen zeigen, um Handlungsfähigkeit und Individualität zu gewährleisten und zu fördern. Uns ist bewusst, dass wir derzeit (noch) keine Betroffenenperspektive vertreten und unser Fokus daher auf der politischen Verantwortung Deutschlands und der Europäischen Union liegt.
In Zusammenarbeit mit Aktivist*innen aus Südosteuropa ist es uns wichtig ihre Perspektiven als Grundlage unserer Gedanken, Forderungen und Aktionen zu nehmen und das Gespräch aktiv zu suchen. Uns ist bewusst, dass wir mit der Verwendung des Begriffs „Balkan“ Gefahr laufen, westliche Klischeevorstellungen und Stigmata über Länder des sogenannten Balkans zu reproduzieren. Unser Anspruch ist jedoch, eben diese Klischeevorstellungen aufzubrechen und eine Brücke über vorherrschende Machtverhältnisse zu bauen.