Drei Unterstützerinnen
Einsatz eurer Spenden
Für die Arbeit von den Drei Unterstützerinnen haben wir von Dezember 2020 bis Anfang März 2021 Spenden gesammelt und so ihre wichtige Arbeit im Norden Bosniens unterstützt. Die drei Frauen konnten so weiterhin Menschen in verlassenen Häusern und im Wald außerhalb der Camps unterstützen. Dabei geht es vor allem um grundlegende Dinge wie Kleidung, Decken, Schlafsäcke, Essen, aber auch Hygieneartikel und medizinische Erste Hilfe. Außerdem konnten sie durch eure Spenden einige Menschen mit Sim-Card, Powerbanks und Smartphones versorgen.
Einsatz eurer Spenden Dezember bis März
Insgesamt haben wir in rund drei Monaten 3.000 € an die Gruppe für diesen Zweck überwiesen. Anfang März änderte sich Grundlegendes in ihrer Arbeitsstruktur: zwei der Unterstützerinnen entschieden sich, einen Verein zu gründen und so die Arbeit besser umsetzen zu können. Der Verein, der den Namen Rahma trägt, ist nun auch eines unserer Spendenprojekte und wir unterstützen weiterhin.
Infos zum Projekt
Das Team besteht aus drei Frauen, welche bei Bedarf von weiteren Freiwilligen unterstützt werden. Sie begannen mit ihrer Unterstützung Anfang 2018 und arbeiten nach Möglichkeit auch mit anderen Organisationen vor Ort zusammen, um Menschen auf der Flucht im Norden Bosnien-Herzegowinas zu unterstützen.
Ihre Unterstützungsarbeit richten sie an Menschen außerhalb der Camps, die in Wäldern und Squats leben. Sie verteilen jeden Abend Essen, Kleidung, Schlafsäcke und leisten medizinische Erste Hilfe. Aktuell reichen ihre Kapazitäten dabei für circa 120-150 Menschen.
Ebenso arbeiten sie mit einem Lebensmittelmarkt zusammen, der ihnen auf Vertrauensbasis auch Essen auf Vorschuss gibt, wenn die Finanzen es gerade nicht zulassen. Ihre Unterstützung ist eine wichtige Basis für die Flüchtenden.
Situation vor Ort
Bosnien-Herzegowina ist ein wichtiges Transitland auf dem Weg in die EU. Eine Registrierung oder ein Asylverfahren ist in Bosnien-Herzegowina für flüchtende Menschen nahezu unmöglich. Da jedoch die Weiterreise nach Kroatien und damit in die EU durch Pushbacks und Gewalt an den Grenzen verwehrt bleibt, wird Bosnien-Herzegowina für viele tausende Menschen zu einer Sackgasse ohne Aufenthaltsstatus. Sie erfahren immer häufiger Gewalt und Schikane durch Polizei und Behörden, z.B. bei der Räumung von Squats, wo unter anderem auch die Habseligkeiten von ihnen verbrannt werden.
Aufgrund der Pushbacks durch die kroatische Polizei mit Unterstützung der EU werden flüchtende Menschen daran gehindert, in die EU einzureisen. Beim Versuch, die Grenze zu überqueren, wird ihnen häufig alles abgenommen, ihre Kleidung verbrannt, Handys zerstört, und es kommt durch die extreme Gewalt, die angewendet wird, zu Verletzungen. Allerdings haben flüchtende Menschen kaum Zugang zu medizinischer Versorgung.
Aufgrund des Mangels an offiziellen Camps und offizieller Unterstützung spielen Privatpersonen bei der Versorgung der Flüchtenden eine wichtige Rolle. Am Anfang, so sagen die drei Unterstützerinnen, war es viel einfacher, zu unterstützen. Allerdings wird dies immer schwieriger aufgrund von immer mehr polizeilicher und staatlicher Repression sowie wachsendem Unmut in Teilen der Bevölkerung, der sich in Form von Drohungen bis zu gewalttätigen Angriffen äußert.
„Man hat uns schwer beschimpft, wir wurden fotografiert und in verschiedenen migrant*innen-feindlichen-Gruppen gepostet. Wir wurden für das, was wir tun, sogar angegriffen – meist verbal, aber auch körperlich. Früher haben wir auch viel Unterstützung erhalten – meist anonym, weil einige Leute Angst haben, Geflüchtete öffentlich zu unterstützen. Zusammenfassend: Die Situation ist sehr komplex. Aus diesem Grund würden wir es vorziehen, wenn dieser Bericht ohne Erwähnung unserer Namen oder der Stadt, in der wir leben, veröffentlicht wird”
Einsatz der Spenden
Aktuell benötigt das Team finanzielle Unterstützung, um die Menschen weiterhin mit Kleidung und Schlafsäcken zu versorgen. Da es von Tag zu Tag kälter wird, reichen die Kleiderspenden nicht mehr aus. Es werden vor allem Jacken, Decken, Schlafsäcke und Schuhe gebraucht.
Außerdem verteilen sie Lebensmittel. Da einige Menschen die Möglichkeit zum Kochen haben, werden z.B. Mehl, Öl, Reis usw. gebraucht, aber auch z.B. Brot und Aufstriche für die Menschen, die keine Möglichkeit zum Kochen haben. Des Weiteren werden medizinische Utensilien benötigt, damit die Gruppe Flüchtende mit Verbandsmaterial versorgen und so erste Hilfe leisten kann.
Es werden wöchentlich ca. 130€ benötigt. Um die Unterstützung weiterhin ermöglichen zu können, werden regelmäßig Geldspenden gebraucht. Wir möchten die Frauen dabei unterstützen, dass sie diese Arbeit weiter leisten können.
Du willst selbst aktiv werden?
Wenn du Lust hast, mit uns gemeinsam das Thema „Balkanroute“ auf die politische Agenda zu bringen, dann melde dich bei uns! Wir freuen uns über die Unterstützung von Menschen, die motiviert sind, sich und andere über die Situation vor Ort zu informieren, sich in politische Debatten einzumischen, Veranstaltungen zu planen und kreativen Protest zu organisieren.
Vorerfahrungen oder besondere Qualifikationen sind dabei kein Muss. Jede*r kann einen Unterschied machen und als Gruppe ergänzen wir uns, um gemeinsam die Politik zum Handeln zu zwingen.